Es gibt kaum eine intensivere Beziehung als die zwischen einem sadistischen Menschen und seinem Opfer. Beide sind in höchster Aufmerksamkeit aufeinander bezogen. Der oder die eine zieht die Strippen, der oder die andere passt sich an, spielt mit, vielleicht erst ernsthaft und bewusst, dann aber immer verzweifelter…
Wenn Sie schon einmal mit einem Sadisten (oder einer Sadistin!) zu tun hatten, werden Sie das kennen: Jemand hat sie beobachtet, belauert, verführt, wusste von Ihren Vorlieben und heimlichen Schwächen – und hatte große Freude daran, Sie damit bloßzustellen, zu demütigen, Sie bis aufs Blut zu quälen. Hat Sie dann wieder losgelassen, Ihnen Freiräume und Beweglichkeit suggeriert - um Ihnen dann lachend zu zeigen, dass es keinen Ausweg für Sie gab außer der ultimativen Qual, die Ihnen zustand, da Sie ja nichts anderes verdient hätten und letztlich natürlich auch wollten, dass es diese lustvolle Zerstörung gebe, bis dass der Tod Euch scheide…
Die in diesem Tagesseminar untersuchten bewusst bösartigen Denk-, Gefühls- und Verhaltensweisen, die unter dem Begriff "Sadismus" zusammengefasst werden, haben u. a. folgende Themen:
- Was ist eigentlich Sadismus?
- Was bedeutet es, wenn man sadistische Gedanken, Gefühle und Impulse hat, ist man dann ein/e SadistIn?
- Gibt es "sadistische Anteile" im Sinne z. B. von Täter-Introjekten innerhalb einer ansonsten nicht sadistischen Persönlichkeit?
- Wird Sadismus vererbt?
- Wie unterscheidet man Opfer von nicht-sadistischen Tätern von solchen, die Opfer von Sadisten geworden sind?
- Warum sind viele Menschen, die sadistisch behandelt wurden, selbst keine Sadisten?
- Welche Prognosen haben Menschen, die sich schon sadistisch verhalten haben?
Ein spannendes Thema – und es gibt die Möglichkeit reger Beteiligung durch Fallbeispiele und -Fragen!